Allezeit beten?

Im heutigen Evangelium verspricht Jesus seinen Jüngern, also letztlich uns, dass Gott unser Beten hört. Darauf könnten wir vertrauen, so wie die Witwe im Gleichnis darauf vertraut, ihr Recht zu bekommen.

Dieses Vertrauen im Alltag immer wieder aufzubringen, ist schwer. Wie oft sind wir versucht anzunehmen, “beten” bringe nichts. Dennoch sollten wir, so sagt es der Herr, nicht nachlassen, Menschen des Gebetes zu sein, nicht nur zu bestimmten Zeiten und an ausgewählten Orten, weil man das so macht, nein: immer und überall im Alltag sollen wir beten, also uns Gott zuwenden und ihm zuhören, allezeit. Das heißt aber nicht nur, mit unseren Bitten, den kleinen und den großen, vor Gott zu treten, sondern Gott auch zu antworten.

Aber wie können wir antworten? Doch allein durch unser Leben, durch unser ganz alltägliches Leben. Indem wir immer wieder Boten seiner Liebe sind, immer wieder für andere da sind. Das ist letztlich die einzige Antwort darauf, dass Gott selber uns allezeit, ohne Vorbedingung, immer wieder, in Liebe und Zärtlichkeit begegnen will. Nehmen wir ihn beim Wort! Wir müssen nichts anderes tun, als Boten seiner Liebe zu sein. Nur dies.

(29. Sonntag i. Jahreskreis C [Lk 18,1-8])