„Wer sich selbst erhöht, …

… wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Das sagt uns Jesus im heutigen Evangelium. Für die meisten von uns sind das ziemlich trübe Aussichten. Denn die Adressaten Jesu‘ sind klar: Diejenigen, die sich selbst für besser halten und andere verachten. Ihnen gilt das Gleichnis vom überheblich frommen Pharisäer und dem demütig zerknirschten Zöllner. Wie viele Menschen mögen in den zweitausend Jahren Christentum unter diesem Satz gelitten haben? Wie vielen mag er geholfen haben?

Denn zu Recht haben wir Christinnen und Christen diesen Satz immer wieder auch auf uns selbst bezogen. Wie oft halte ich mich selbst für besser als andere? Wie gesagt: trübe Aussichten! In meiner schwäbischen Heimat kursierte aber auch der Satz: „An Demut lasse ich mich von niemand übertreffen.“ Auch das setzt andere herab. Bleiben wir also besser auf dem Teppich, was unsere eigenen Leistungen anbelangt!
Jesus nachzufolgen heißt nichts anderes als ganz für andere da zu sein, egal wer sie sind und wie sie sind. Das ist nicht immer leicht, aber es ist der einzige Weg. Papst Franziskus sagt es uns ganz simpel: Ich kann nicht behaupten, ich folge Jesus, und dann immer wieder über andere herziehen. Wie recht er doch hat!
(30. Sonntag i. Jahreskreis C [Lk 18,9-14])