Gott – mitten im Leben!

Im Erzbistum Berlin gibt es eine Gesprächsreihe: „Gott – mitten im Leben“. Dabei diskutieren viele Menschen, wo sie in ihrem Leben heute Gott erfahren und ob sie ihn überhaupt erfahren. Wenn jetzt nicht gerade wegen des Corona-Virus alles ausfallen würde, wäre heute ein weiteres solches Gespräch gewesen.

Heute wäre in unserer Pfarrei auch Firmung gewesen. Bei beidem, der Firmung und dem Gespräch, geht es eigentlich um dasselbe: Gottes Geist ganz konkret im eigenen Leben zu erfahren, die Beziehung, die er zu uns will, zu spüren und darauf zu antworten. Und die Jugendlichen bei der Firmung, sie sollen gestärkt werden, dass so etwas wirklich möglich ist: Gottes Geist zu erfahren.

Aber wie können wir Gott erfahren?

Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens und große geistliche Lehrer der frühen Neuzeit, war der Überzeugung: Im Grunde können wir Gott in allen Dingen finden und sein Geist spüren. Es gilt zu versuchen, in allem, was uns im Alltag begegnet, Gottes Spuren wahrzunehmen und es aus seiner Hand anzunehmen. Dabei wird man feststellen: All das, was uns guttut, was uns tröstet und frei macht und vor allem was uns lieben lässt, das kommt von Gott. All das aber, was uns runterzieht, wo es uns schlecht geht, was uns nicht lieben lässt, kommt nicht aus Gottes Geist.

Diese Unterscheidung der Geister klingt vielleicht simpel. Aber ich finde, sie ist immer noch ein guter Weg, im ganz gewöhnlichen Alltag immer wieder Gottes Gegenwart zu spüren und das eigene Leben danach auszurichten. Denn der christliche Glaube besteht doch darin, das Evangelium und unser alltägliches Leben immer wieder in Beziehung zu bringen; er besteht in dem Mut, sich in diese Geschichte Jesu selbst hinein zu begeben.

Wenn wir dadurch zu Boten seiner Liebe werden, haben wir den Auftrag, den Jesus uns gegeben hat, erfüllt. Und dann spüren wir auch, was uns in der Firmung mitgegeben wurde: Diesen Geist der Liebe in die Welt zu tragen.

 

(Geistlicher Tagesimpuls am 25.4.2020)

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